Eurex: Im Optionenhandel ist Susquehanna einer der größten Market Maker Europas. Können Sie uns erläutern, warum man sich bei Susquehanna dazu entschlossen hat, als erster Market Maker für die neu lancierten Weekly Equity Options tätig zu werden?
Cathal Hardiman: Aufgrund der zunehmenden on-Screen-Aktivität sowie dem wachsenden direkten Kundeninteresse befürworten wir schon seit geraumer Zeit die Erweiterung des Angebotes an Instrumenten die den Weeklies zugrunde liegen. Der europäische Markt für Weekly Options befindet sich gegenwärtig in einer großen Wachstumsphase, und wir nehmen die Gelegenheit gerne wahr, dieses Wachstum durch die Bereitstellung von Liquidität zu fördern. Hinzu kommt, dass Susquehanna zwar in allen Anlageklassen aktiv ist, jedoch als Optionen-Handelshaus gegründet wurde – das Pricing von Optionen bleibt das Herzstück unseres Geschäfts. Wir investieren besonders stark in die Weiterbildung der Händler sowie in Technologien. Daher sind wir in Bezug auf das Market Making von weniger geradlinigen Produkten wie Weekly Options ganz einfach besser qualifiziert als andere Handelshäuser.
Eurex: Inwiefern ergänzt diese neue Produktreihe Ihre bestehenden Market Making-Aktivitäten an Eurex Exchange?
Cathal Hardiman: Eine höhere Anzahl von Optionen sollte größere Volumina zur Folge haben, da sie Marktteilnehmern mehr Flexibilität bei der Strategieauswahl bieten.
Als Market Maker gleichen wir die Risiken über verschiedene Produkte aus, was wiederum niedrigere Kosten mit sich bringt. Wir können so das monatliche Exposure mit Weeklies absichern und umgekehrt. Während der Kunde also von der höheren Auswahl handelbarer Produkte profitiert, hat der Market Maker eine größere Flexibilität bei der Risikoabsicherung kann diesen Vorteil entsprechend durch niedrigere Preise weitergeben.
Eurex: In den USA machen Weekly Equity Options auf die meistgehandelten Titel rund 20 Prozent des durchschnittlichen Gesamtvolumens an Aktienoptionen aus. Erwarten Sie ein ähnliches Szenario in Europa?
Cathal Hardiman: Ja, denn tatsächlich ist die Beliebtheit der Weeklies in den USA einer der Gründe, warum wir in diesem Segment so viel Potential für Europa sehen. Zudem sind die europäischen Zahlen sehr vielversprechend. Weekly Options auf den EURO STOXX® und DAX® werden an Eurex Exchange bereits am längsten gehandelt: Hier machen sie rund 7 Prozent des Gesamtvolumens aus, Tendenz stetig steigend. Das Angebot an Single Stock Weekly Options wurde in diesem Jahr maßgeblich erweitert. Wachstum benötigt jedoch Zeit. Im Jahr 2012 machten Weeklies auf den EURO STOXX 50® nur 2 Prozent des Gesamtvolumens aus.
Mit einer sehr viel umfangreicheren Auswahl an Titeln, auf die Anleger Weeklies handeln können, erwarten wir in Zukunft sogar noch höhere Wachstumszahlen.
Eurex: Können Sie unseren Lesern die jüngsten Entwicklungen bei den an Eurex Exchange gelisteten Weekly Options erläutern? Welche Auswirkungen haben geopolitische Ereignisse auf diese Produktart?
Cathal Hardiman: Wir haben in diesem Jahr ein stetiges Wachstum in den Volumina der Weeklies verzeichnet. Insbesondere beobachten wir bei Single Stock Weeklies Höchststände in Wochen mit speziellen Marktereignissen, wie beispielsweise der Bekanntgabe von Unternehmensergebnissen. Seit ihrer Einführung in diesem Jahr wurden beispielweise rund 28.000 Einheiten in UBSGVX Weeklies gehandelt; 24.000 davon im Oct 30th Weekly, welches die Veröffentlichung der Q3-Ergebenisse mit einschließt.
Bei den Indexoptionen erreichen die Weekly-Volumina ihre Höchststände bei großen Ereignissen wie EZB-Sitzungen. Die beiden Weeklies um die EZB-Sitzung zur quantitativen Lockerung wurden mit insgesamt 1,3 Mio. Einheiten gehandelt. Das entspricht mehr als 10 Prozent des Gesamtjahresvolumens an gehandelten EURO STOXX® Weeklies.
Eurex: Beschreiben Sie uns bitte einige beliebte Handelsstrategien mit Weekly Equity Options.
Cathal Hardiman: Ein Hauptgrund für den Handel mit Weeklies ist, dass sie dem Anleger gezieltes Exposure zu einem Handelsereignis bieten, wie beispielsweise der Bekanntgabe von Unternehmensergebnissen. So ist der Kauf eines Weekly Straddle in der Woche der Bekanntgabe günstiger als der Kauf des Monthly Straddle, da der Käufer das Exposure zu dieser speziellen Woche erwirbt, nicht aber zu den restlichen Wochen des Monats.
Den Weekly ATM Straddle kann man mit seinen Erwartungen auf Aktienbewegungen in jeder beliebigen Woche vergleichen. Erwartet man, dass Aktien stärkere Bewegungen als der Straddle aufweist, kann man Weekly Straddles kaufen – und umgekehrt.
Anleger, die Optionen nutzen, um ihr Portfolio gegen Downside-Risiken abzusichern, wenden Weekly Options für ein noch gezielteres Hedging an. Rather than consistently being long downside puts weekly puts coming in to any large events (e.g. economic releases, earnings). Diese geringere Portfolio-Absicherung bringt auch niedrigere Kosten mit sich.
Eurex: Bei welchen Weekly Options beobachten Sie das größte Interesse und warum?
Cathal Hardiman: Natürlich besteht für die liquidesten Titel das größte Interesse (SX5E & DAX bei den Indizes und DBK GY, DAI GY, NESN VX bei den Aktien). Es leuchtet ein, dass große Aktivität unter Weeklies auf hohe Aktivität unter Monthlies folgt, da Anleger von Monthly-Strategien auf Weekly-Strategien wechseln und letztere dazu verwenden, andere Strategien zu ergänzen.
Eurex: Was wird Ihrer Meinung nach der Antrieb für das zukünftige Wachstum in unseren Weekly Options sein?
Cathal Hardiman: Der wichtigste Wachstumstreiber wird bei jedem dieser neuen Produkte die Liquidität sein. Investoren möchten beständige Preise sehen und sich darauf verlassen können, dass sie gewisse Ordergrößen zu diesen Preisen handeln können. Susquehanna stellt als Market Maker sicher, dass die Angaben zuverlässig sind und dass Investoren tiefe, liquide Märkte zum Handel zur Verfügung stehen. Dabei ist anzumerken, dass wir im Allgemeinen eine höhere Liquidität aufweisen können, wenn uns Kunden direkt über unseren Sales Desk kontaktieren als die auf dem Handelsbildschirm veröffentlichten Daten aufweisen.
Eurex: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Hardiman.
Über Cathal Hardiman
Nach Abschluss seines Studiums an der London School of Economics (LSE) mit einem MSc. in Finanzen absolvierte Cathal Hardiman das Ausbildungsprogramm von SIG. Er verbrachte knapp drei Jahre als Händler, bevor er dem Team der European Options Sales Operation beitrat. Dort ist er zuständig für die Preisgestaltung für Vermögensverwalter, Hedgefonds und Privatbanken im gesamten Spektrum der europäischen Aktien- und Index-Optionen. Zurzeit ist er in der europäischen Zentrale von SIG in Dublin tätig.